Aus der Bewerbungsflut herausragen


Aus der Bewerbungsflut herausragen

Was ist zu tun, um aus einer Flut anderer Bewerbungen herauszuragen? Als erfahrener Bewerbungscoach weiß Anja Kleinheisterkamp Antworten, wie Stelleninteressierte positive Aufmerksamkeit wecken können.

Die Diplom-Pädagogin ist beim REFA Nordwest e. V. verantwortlich für das Qualifizierungsmanagement. Auf der Jobmesse Dortmund in der Mercedes-Benz-Niederlassung Wittekindstraße am 11. und 12.02.17 führte sie am Stand des Dortmunder Weiterbildungsforums eine kostenlose Beratung durch, wie man durch gute Unterlagen punkten kann.

Sie betont, entscheidend sei der erste Eindruck, und zwar unabhängig davon, ob es sich um digitale oder um gedruckte Unterlagen handele. „Deckblatt, Bewerbungsfoto, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse werden zunächst in Hinsicht auf ihre Vollständigkeit betrachtet. Fehlen wichtige Elemente, landet die Bewerbung schnell im Absagen-Stapel.“

Punkten könnten Bewerber mit Individualität – im Rahmen des Angemessenen. „Auffallen um jeden Preis ist nicht gefragt – etwa durch zu schrille Gestaltungsideen.“ Eine Ausnahme bilden der REFA Nordwest-Qualifizierungsmanagerin zufolge Kreativberufe.

„Die Bewerbung ist immer auch eine erste Arbeitsprobe.“ Das Layout zeige, ob der Bewerber sicher im Umgang mit MS Office ist, Fehler deuteten auf unkonzentriertes Arbeiten hin.

Und dann leitet sie gleich zum nächsten Punkt über: „Die Unterlagen müssen zum potenziellen Arbeitgeber und der ausgeschriebenen Stelle passen. Eine junge Frau, die sich mit rosa Briefpapier und Blümchen-Mustern in einem Industriebetrieb bewirbt, fällt schnell durchs Raster.“

Um die eigenen Kompetenzen in den Vordergrund zu rücken, setzten viele Jobsuchende auf Behauptungen und platte Selbstbeweihräucherung. „Es ist besser, die eigenen Stärken zu belegen und durch nachvollziehbare Tatsachen zu untermauern.“ Wie das aussieht, erklärt sie an einem Beispiel: „Wer einfach nur von sich selbst sagt, er sei ein Top-Verkäufer, wirkt weniger glaubwürdig als jemand, der stattdessen Beweise dafür präsentiert – etwa in Form von Zahlen.“ Der Trick bestehe darin, durch das nennen von Fakten eine positive Schlussfolgerung beim Empfänger zu wecken – nämlich die, die der andere sich vollmundig selbst zuschreibe: „Ach, er hat in seiner Abteilung einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent erwirkt. Dieser Mensch muss ein guter Verkäufer sein.“

Um zu verdeutlichen, wie eine individuelle Bewerbungsstrategie aussehen kann, berichtet Anja Kleinheisterkamp von einem Zimmermann auf Stellensuche. Auf normale Bewerbungen in Mappenform oder per E-Mail verschickt, erhielt er keine Antwort. So habe er ein Holzbrett genommen und in dieses drei Stichpunkte geschnitzt, die ihn als Person auszeichneten. Damit sei er schnurstracks in passende Handwerksbetriebe marschiert und habe das persönliche Gespräch gesucht. „Er bekam einen Job, weil er Eigeninitiative und Originalität zeigte – auf eine stimmige Weise.“ Sie fügt hinzu: „Das ist hundertprozentig der richtige Weg – und gleichzeitig oft eine Herausforderung.“

Bewerbungs-Tipps von Anja Kleinheisterkamp 

  • Setzen Sie beim Bewerbungsbild unbedingt auf einen Profi-Fotografen, der Sie ins rechte Licht rückt – eine effektive Investition
  • Suchen Sie den persönlichen Kontakt zum Wunsch-Unternehmen. Ist in der Ausschreibung eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben, nutzen Sie diese Chance, einen ersten Draht zu knüpfen – sich persönlich ein Bild machen
  • Zeigen Sie Interesse und fassen Sie nach, wenn Sie nach zwei Wochen immer noch keine Rückmeldung bekommen haben – Professionalität an den Tag legen
  • Wenn Ihre Bemühungen über einen längeren Zeitraum ins Leere gehen, lassen Sie sich beraten. So sparen Sie viel Zeit für Fehlversuche – Wer fragt, gewinnt

Autorin: Dr. Birgit Lutzer

 

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