Ergonomie ist ein wichtiges REFA-Prinzip. Das am Menschen orientierte, möglichst natürliche und belastungsfreie Arbeiten sorgt gleichzeitig für gute Arbeitsergebnisse. Bei der Arbeitsplatzgestaltung können folgende Faktoren beeinflusst werden:
Arbeitsraum
Arbeitsmittel
Umgebung
Abläufe
Diese Elemente sollten optimal aufeinander abgestimmt sein. Vor der Einführung von Verbesserungsmaßnahmen muss zunächst der Ist-Zustand erhoben werden.
Erst die Belastungsschwerpunkte ermitteln
Typische Belastungsschwerpunkte in Betrieben sind das Heben, Tragen, Schieben und Ziehen von Lasten. Auch die manuelle Palettierung und immer wiederkehrende Handbewegungen (etwa beim Sortieren, Einordnen und Platzieren von Gegenständen) wirken sich negativ auf die Belastung der Mitarbeiter aus.
Ebenso ungünstig über längere Dauer sind gebückte, kniende oder sonstige widernatürliche Körperhaltungen, die für die Arbeitstätigkeit, das Reinigen oder Instandhaltung nötig sind. Augenmerk muss auch den Rahmenbedingungen wie Lärm, Zugluft, Hitze, Vibrationen und Staub geschenkt werden.
Ergonomie bedeutet die Anpassung des Arbeitsplatzes an den Menschen
Die wichtigste Stellschraube beim Heben und Tragen ist die Körperhaltung. Erzwungene ungünstige Haltungen können oft durch einfache Umgestaltungsmaßnahmen vermieden werden. Hebehilfen und die individuelle Anpassung von Arbeitshöhen am Arbeitsplatz, bei Packstoffwagen, von Maschinen usw. können schon viel bringen.
Gegenstände passend sortieren
Ein wichtiges REFA-Prinzip ist die Ordnung. Arbeitsmittel sollten so angeordnet sein, dass sie sich mühelos greifen und sofort einsetzen lassen. Häufig Genutztes gehört in Griffweite, Seltener verwendete Gegenstände können z. B. in Schubladen verstaut werden und kaum Genutztes weiter entfernt, beispielsweise in einen Schrank.
Unnatürliche Bewegungen und übermäßige Kraftanstrengung vermeiden
Sich immer wiederholende Drehbewegungen und Hebetätigkeiten über die eigene Schulterhöhe hinaus sind schädlich für den Bewegungsapparat. Es ist besser, etwa die Höhe von Stapeln zur reduzieren und Tätigkeiten an die Körperkräfte der Mitarbeiter anzupassen.
Um von vornherein ungünstig eingestellte Maschinen- und Anlagenarbeitsplätze zu vermeiden, lohnt oft eine Kontaktaufnahme mit Herstellern vor dem Kauf. Ergonomische Prinzipien sollten ausdrücklich im Lastenheft eingefordert werden. Der Hersteller/Lieferant sollte sich auch ein Bild der Gegebenheiten vor Ort machen, um diese in die Ausrichtung bzw. Ausgestaltung seiner Maschinen und Anlagen zu berücksichtigen. Ein solches Vorgehen lässt sich zumindest bei Individualfertigungen umsetzen.
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( Birgit Lutzer )